Nach dem schweren Unfall in Alberschwende mit dem Verdacht auf ein illegales Straßenrennen wächst in der Tuning-Szene der Unmut - Autoliebhaber aus Vorarlberg distanzieren sich von dem Vorfall und verurteilen Raser aufs Schärfste.
Der Unfall in Alberschwende am späten Ostersonntagabend hat nicht nur vier Menschen verletzt, sondern auch innerhalb der Tuning-Szene für heftige Reaktionen gesorgt. Zwei Fahrzeuge waren laut Polizei mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, es besteht der Verdacht auf ein illegales Straßenrennen.
In der Szene selbst sorgt der Vorfall fĂĽr Unmut. GegenĂĽber VOL.AT betonen Vertreter aus der Szene, dass man sich von solchen Aktionen deutlich distanziere.
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„Die Szene ist mittlerweile so kaputt. Wir distanzieren uns ganz klar von solchen Vorfällen“, heißt es auf VOL.AT-Nachfrage aus der Szene. Man will anonym bleiben, unter keinen Umständen mit solchen Vorfällen - wie kürzlich in Alberschwende - in Verbindung gebracht werden. „Wir wollen mit diesem ganzen Poser-Zirkus nichts zu tun haben.“
Der Frust richtet sich dabei nicht nur gegen die mutmaĂźlichen Unfallverursacher, sondern auch gegen die pauschale Verurteilung aller, die Freude an Fahrzeugtechnik, Individualisierung und legalen Treffen haben.
"So ein Unfall wie in Alberschwende wirft ein schlechtes Bild auf alle. Auch auf die, die sich korrekt verhalten. Nur weil jemand ein getuntes, schönes Auto fährt, wird er automatisch mit Rasen und illegalen Rennen in Verbindung gebracht. Man wird bei jeder Polizeikontrolle rausgezogen, auf der Straße beschimpft oder bekommt den Mittelfinger gezeigt – dabei fährt man einfach nur gemütlich eine Runde."
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Ein langjähriges Mitglied der Szene erzählt, dass der Druck von außen in den vergangenen Jahren stetig zugenommen habe. Polizeikontrollen, Anfeindungen im Straßenverkehr und das ständige Gefühl, unter Generalverdacht zu stehen, hätten ihm die Freude am Hobby genommen. Viele würden sich inzwischen genau überlegen, ob sie ihr Fahrzeug überhaupt noch nutzen: „Ich bin im vergangenen Jahr vielleicht noch 350 Kilometer gefahren – weil es einfach keinen Spaß mehr macht.“ Die Freude am Hobby sei vielen längst vergangen.
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In einer weiteren anonymen Stellungnahme aus der Szene heißt es: „Es nervt, dass man wieder alle Auto-Liebhaber in einen Topf wirft. Außerdem: Ein getuntes Auto kostet massiv Geld und man steckt sein ganzes Herzblut hinein. Es wäre ziemlich blöd, wenn man riskiert, dass das Fahrzeug kaputt gehen könnte. Wir wollen einfach nur unsere gemütlichen Runden drehen. Mit Vorfällen wie dem Unfall in Alberschwende wollen wir nicht in Verbindung gebracht werden.“
Was alle, mit denen wir gesprochen haben, eint, ist der Wunsch nach Differenzierung. Zwischen jenen, die sich gesetzeskonform und rücksichtsvoll verhalten – und jenen, die durch gefährliches Verhalten auffallen. Die Botschaft ist klar: Wer sein Auto liebt, fährt nicht wie im Rausch.
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