Bad Reichenhall: Gaststätte im Schloss Marzoll geplant


Schloss Marzoll in Bad Reichenhall is planned to be revitalized, including a large restaurant, despite concerns about parking and noise.
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Gaststätte und noch mehr geplant: Schloss Marzoll steht vor Neustart - aber wie genau?

Stand: 01.07.2025, 17:05 Uhr

Von: Marcel Sowa

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Gasstätte, Ferienwohnungen und Trauzimmer: Die Eigentümer wollten das Schloss nicht nur sanieren. © ms

Das Schloss Marzoll bietet einen majestätischen Anblick und eine einzigartige Location im Reichenhaller Ortsteil. Jetzt wollen die Eigentümer richtig investieren, es soll unter anderem eine große Gaststätte entstehen. Die Stadt befürwortet die Pläne, doch im Bauausschuss gibt es Widerstand: Was ist mit dem Lärm und den Parkplätzen?

Bad Reichenhall - Weihnachtsmarkt und Krampus-Schlosslauf: Seit Ende 2023 finden im historischen Kleinod des Reichenhaller Stadtteils Marzoll erste Veranstaltungen für die Öffentlichkeit statt. Doch die Eigentümer planen jetzt den großen Wurf: Neben der Sanierung des Schlosses beantragten sie bei der Stadtverwaltung eine Nutzungsänderung. Eine gute Nachricht für Bad Reichenhall, wie Oberbürgermeister in der Ausschusssitzung am Montag (30. Juni) betonte: „Das Schloss ist das Wahrzeichen von Marzoll und liegt uns am Herzen.“

Früher war die Stadt sogar selbst Eigentümerin, doch wie Lung erwähnte, sei die Sanierung nicht mehr vorangetrieben und das Objekt schließlich verkauft worden. „Es war nicht einfach, ein sinnvolles Konzept zur Nutzung zu finden“, schilderte er und lobte die Pläne, das Schloss für die Öffentlichkeit zu nutzen.

180 Sitzplätze für Gaststätte

Wie Stadtbaumeister Thomas Knaus dem Gremium erklärte, findet das Projekt wegen des Denkmalschutzes in enger Abstimmung mit den Behörden statt. Im ersten Stockwerk sind vier Ferienwohnungen geplant, im zweiten Obergeschoss zwei etwas größere. Hier soll auch das Foyer als Trauzimmer genutzt werden. Sicherlich das größte Interesse dürfte der Plan wecken, im Erdgeschoss eine Gaststätte zu errichten. Immerhin geht es um 90 Sitzplätze im Innenbereich und 90 im Gastgarten.

Ein Knackpunkt, der anschließend im Ausschuss diskutiert wurde: Aufgrund der denkmalrechtlichen Belange ist es laut Knaus nicht möglich, auf dem Grundstück Parkplätze herzurichten. „Da die Sanierung und Wiederbelebung des Schlosses in Marzoll und die Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit ein großes Anliegen der Stadt ist, soll der Ablöse zugestimmt werden. Die Stadt möchte alsbald weitere öffentliche Stellplätze zur Verfügung stellen, für die die Gelder verwendet werden sollen. Nach vorläufiger Berechnung ergibt sich eine Anzahl von 21 abzulösenden Stellplätzen“, erläuterte der Stadtbaumeister.

Wegen des Denkmalschutzes und des Grundstücks braucht es eine andere Lösung für die Errichtung der Parkplätze. © ms

Vorhaben von Stadt für zulässig erklärt

Knaus erklärte außerdem, das Schloss liege im Innenbereich und das umliegende Gebiet sei als „faktisches Dorfgebiet“ zu werten, da es unter anderem einen landwirtschaftlichen Betrieb in direkter Nachbarschaft gebe. Daher sei das Vorhaben zulässig und auch der geplante Betrieb werde in einer Weise betrieben, der die Nachbarn nicht beeinträchtige und die gebotene Rücksichtnahme walten lasse.

Die Themen Parkplätze und Lärm veranlassten Ausschussmitglied Manfred Hofmeister dazu, auf eine Anpassung der Pläne zu drängen. „Die Sanierung des Schlosses ist unstrittig. Doch in Richtung Grenze gibt es Wohnhäuser, zudem grenzen der Friedhof mit der Kirche und dem neuen Sanatorium an das Areal. Und es wird eine Menge an Parkplätzen benötigt, die sind noch gar nicht vorhanden“, teilte er seine Bedenken mit. Hofmeister bat darum, das Konzept zu überarbeiten und die „nachbarschaftsverträgliche Nutzung“ einzubeziehen.

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Betrieb im Außenbereich bis 22 Uhr

OB Lung verwies auf das Schallschutzgutachten, welches eine Einhaltung sämtlicher Grenzwerte feststellte. „Und der Gaststättenbetrieb läuft im Außenbereich bis 22 Uhr und im Inneren bis 24 Uhr, so wird es vom Eigentümer beantragt.“ Zudem machte er auf die angrenzenden Grundstücke - Landwirt, Gastronomie plus Hotel, Friedhof und Kirche - aufmerksam. „Erst danach kommen die Wohnhäuser“, so Lung.

Damit bringen wir das Vorhaben ins Wanken und vergraulen noch die Eigentümer.

Sebastian Renoth konnte die Bedenken ebenfalls nicht nachvollziehen. „Wir sollten nicht schon wieder anfangen, nach Kleinigkeiten zu suchen. Damit bringen wir das Vorhaben ins Wanken und vergraulen noch die Eigentümer“, betonte er und sprach von einem „Gewinn für Marzoll“. Hier werde viel Geld in die Hand genommen und als Stadt müsse man dafür dankbar sein und das Projekt unterstützen.

„Damit kein Park-Chaos entsteht“

Zustimmung erhielt er von Guido Boguslawski, auch wenn er die Stellplatz-Problematik ebenfalls kritisch bezeichnete. „Diese Kröte müssen wir wohl schlucken, wenn die Pläne der Öffentlichkeit zugutekommen“, meinte er. Für ihn ist klar: Die Stadt muss das Thema klären, „damit kein Park-Chaos entsteht“. Auch Fritz Grübl stimmte dem Antrag zu. „Ich glaube nicht, dass es hier Remmidemmi gibt. Das Schloss ist ein Gedicht und wir sollten über den Investor froh sein.“

Mit 6 zu 3 Stimmen wurde dem Bauvorhaben einschließlich der erforderlichen Ablöse von Stellplätzen, die nicht errichtet werden können, zugestimmt. (ms)

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