The article details the conflict between Zurich's planned cycle highway and the Scherrer Metec AG, a 125-year-old company. The highway's planned route directly impacts the company's ability to receive and deliver materials, potentially jeopardizing its operations and the 100 jobs it supports.
The company owner, Beat Scherrer, expresses deep concern about the safety implications of having large trucks delivering materials directly onto the cycle highway. He highlights the risks involved in transporting heavy materials like long iron bars and massive wooden frames. The existing narrow space next to a single-direction cycle path makes it unsafe. The planned space allocated for goods loading and unloading is deemed insufficient to accommodate safe maneuvering. He further points out the lack of consideration for the company's needs during the planning process, despite the company's established presence and substantial contributions to the city.
The Zurich's Department of Civil Engineering maintains that the project considered existing property access. They highlight the designed goods handling area (2m wide, 12m long) and the reduced cycle traffic flow (one-way instead of two-way) as mitigating factors, claiming that the new situation will improve the safety of the area.
Scherrer considers relocation but finds it difficult given the company's location needs in Zurich. He hopes to reach an agreement with the city to avoid jeopardizing his business and the associated jobs and apprenticeships. The situation illustrates a broader conflict between urban infrastructure development and the preservation of established local businesses and its employees.
Die Anlieferung ganzer Dächer soll auf dem Velostreifen erfolgen. Das sei lebensgefährlich, sagt der Firmeninhaber.
100 Kilometer Velorouten sollen sich durch Zürich ziehen. So hat es die rot-grüne Politik vorgesehen, so wurde es von den Stimmberechtigten 2020 gutgeheissen, so lautet der Auftrag an die Planerinnen und Planer des Tiefbauamts. An der Urne war eine klare Mehrheit für das Ansinnen, doch an Ort und Stelle sorgt die Umsetzung bei vielen Leuten für Verdruss. Sie wähnen Theoretiker am Werk, die die lokalen Verhältnisse schlecht kennen.
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Im Kreis 7 ist eine Veloroute direkt vor einer Autotankstelle geplant. In Schwamendingen kommt die Routenführung der Chilbi in die Quere. In Wollishofen begehren rot-grüne Wählerinnen und Wähler auf, weil sie den Umbau einer schwach befahrenen Quartierstrasse zur für Kinder gefährlichen Velo-Raser-Strecke fürchten.
Der jüngste Fall stammt aus Zürich-Enge. Dort sieht sich ein Unternehmen mit 125 Jahren Tradition in der Stadt Zürich, rund 20 Millionen Franken jährlichem Umsatz und rund hundert Arbeitsplätzen sowie zehn Lehrstellen in praktischen Berufen in der Existenz bedroht. Die Firma Scherrer Metec AG ist unter anderem auf Dächerbau an denkmalpflegerisch wichtigen Objekten spezialisiert.
Die Planerinnen und Planer des Tiefbauamtes ziehen die Veloroute unmittelbar am Firmengebäude vorbei, obwohl das Unternehmen auf Güterumschlag angewiesen ist. Und dieser müsste direkt auf dem Velo-Highway erfolgen. Sollte es zu Unfällen kommen, fürchtet Firmeninhaber Beat Scherrer Rechtsfolgen. «Wir werden aus der Stadt verdrängt», sagt er.
Scherrer, 67 Jahre alt, Jeans, weisses Hemd, modische Brille, sieht sich als moderner Unternehmer. Gegen Velowege habe er nichts, Velofahrer sei er selbst. Aber eine Routenführung, die ein in Zürich verwurzeltes Unternehmen aus der Stadt verdränge, sei widersinnig.
Beim Rundgang auf dem Firmenareal zeigt er eine moderne Maschine, mit der sich Metall millimetergenau bearbeiten lässt, 400 000 Franken hat sie gekostet. Sie ist erst seit wenigen Wochen in Betrieb. «Hätte ich von den Plänen der Stadt früher gewusst, hätte ich diese Anschaffung nicht gewagt», sagt er.
Ein paar Schritte weiter sagt er wieder unvermittelt: «Wir bleiben hier, an diesem Standort. Keine Frage.»
Scherrer schwankt zwischen Kampfgeist und Verzweiflung.
Scherrer führt die Firma in der vierten Generation. Sein Urgrossvater Jakob kam als Spenglergeselle aus Schaffhausen hierher. Er machte sich 1896 selbständig und fand in Zürich das wirtschaftliche Glück. Mitten in der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre verliess er das Stadtzentrum und baute, wo damals grüne Wiese war, in Zürich-Brunau.
Heute liegt das Firmengebäude der Firma Scherrer wie eingequetscht unter einer schweren Betondecke. Oben rauscht der Verkehr auf der A 3. Die Firma war schon da, bevor die Autobahn gebaut wurde. Im Lauf der Zeit rückte auch die Sihltalbahn immer näher ans Firmengebäude heran.
Wie Schlingen um den Hals empfindet der Firmenbesitzer die Verkehrswege um sein Haus. Der Velo-Highway könnte aus seiner Sicht eine zu viel sein.
Scherrer erzählt, wie alles anfing. Vor einem Jahr seien ihm Männer auf dem Areal aufgefallen, die offensichtlich Planungsfragen wälzten. Er stellte sich ihnen vor und bat sie, man möge ihn auf dem Laufenden halten. Als sich die Planer der Stadt dann bei ihm meldeten, sah er sich mit einer höchst unangenehmen Situation konfrontiert.
Er habe nicht lange auf die Pläne schauen müssen, um zu erkennen, was Sache sei, sagt Scherrer. «Ich habe zu den beiden Fachleuten am Tisch gesagt: Wenn ihr das so plant, müssen wir bis vor Bundesgericht gehen.»
Diese, sagt Scherrer, hätten an alles gedacht. An die Bäume. An die Velofahrer natürlich. Weniger im Zentrum standen die Bedürfnisse seines Unternehmens.
Dass 51 Parkplätze wegfallen, ist mühsam. Diese wurden bisher von Scherrers Leuten genutzt. Sie müssen regelmässig auf Baustellen ausrücken und sind auf das Auto angewiesen. Die Aufhebung der Parkplätze ist aber zu verschmerzen, weil diese einige Gehminuten entfernt ersetzt werden sollen.
Allerdings baut die Firma Scherrer Dächer. Material muss angeliefert und das fertige Produkt wieder abgeholt werden. Das heisst: Grosse Lastwagen steuern das Firmengebäude an, die Chauffeure lassen ihr Fahrzeug stehen. Bis das Material abgeladen und die Lieferung abgeschlossen ist, ist schnell eine halbe Stunde vergangen.
Die Lastwagen würden gemäss heutiger Planung direkt neben dem Velo-Highway parkiert. Das sei lebensgefährlich, sagt Scherrer. Nicht nur, weil Lastwagen zu- und wegfahren, sondern auch, weil das Material direkt auf dem Velo-Highway ausgeladen werden müsste: massive Holzgestelle, lange Eisenstangen, grosse Bleche. Gabelstapler mit ihren spitzigen Gabelträgern, die herumkurven.
Scherrer sagt: «Wir müssen ganze Dächer hier abholen, 20 Meter lang.» Schon heute, da hier ein einfacher Veloweg verläuft, sei dies eine Herausforderung.
Zu sagen, die Planer hätten die Anlieferungsfrage komplett übersehen, wäre falsch. Auf den Plänen ist ein kleines Feld mit «Güterumschlag» eingezeichnet, eine weiteres ist mit «Fläche zum Einbiegen von Lastwagen» beschriftet. Nur reiche dies niemals aus, sagt Scherrer.
Einen Umzug, wie er vielleicht unausweichlich werden wird, kann sich Scherrer eigentlich nicht vorstellen. Eine alternative Bleibe auf Stadtgebiet dürfte schwer zu finden sein. Vor Jahren hat sein Geschäftspartner eine Tochterfirma übernommen und einen neuen Standort dafür gesucht. Gefunden hat er ihn in Lachen am Ende des Zürichsees.
Das wäre für die Scherrer AG viel zu weit von Zürich entfernt. «Unsere Kunden sind hier.» Fast jede reformierte Kirche auf Stadtzürcher Grund hat ein Dach der Firma Scherrer. Die Villa Patumbah oder das Weisse Schloss bei der Rentenwiese am Zürichsee sind weitere Vorzeigeobjekte.
Scherrer hat einen eigenen Verkehrsplaner beigezogen. Doch der Velo-Highway und der Güterumschlag dürften sich nicht ohne weiteres aneinander vorbeibringen lassen.
Bei der Stadt sieht man kein Problem. Das Tiefbauamt schreibt auf Anfrage, bei der Projektierung von Bauprojekten werde die Erschliessung der bestehenden Grundstücke mit berücksichtigt. Das Amt verweist auf das vorgesehene, zwei Meter breite und zwölf Meter lange. Güterumschlagsfeld.
Auf Höhe des Güterumschlagfeldes erreicht die Veloroute eine Breite von 5 Meter 50. «So sollten auf diesem Bereich alle Verkehrsteilnehmenden gut und sicher aneinander vorbeikommen», schreibt ein Sprecher. Velofahrenden könnten rechtzeitig ausweichen. Die Abbiegesituation vor Ort werde gegenüber heute sogar verbessert, weil sich die Lieferfahrzeuge den Weg weniger lange mit den Velos teilten.
Alternative Velorouten wären zwar denkbar, aber gemäss Tiefbauamt wegen der beschränkten Platzverhältnisse kaum umsetzbar.
Immerhin: Gemäss den jüngsten Plänen der Stadt würde der Veloverkehr nur in eine Richtung statt wie einst vorgesehen auch in Gegenrichtung geführt. Das ist eine Verbesserung gegenüber der ersten Version mit Velo-Gegenverkehr. Ob das Problem damit wirklich gelöst ist, kann Scherrer nicht einschätzen.
«Es kann doch nicht im Interesse der Stadtregierung sein, dass Arbeitsplätze und Lehrstellen aus der Stadt verschwinden», sagt Scherrer. Er hofft, dass er doch noch eine Einigung mit der Stadt erreicht.
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