Wie geht es weiter mit den Dresden Titans? Gesellschafter und Geschäftsführung beraten über künftige Ausrichtung


The Dresden Titans basketball team faces an uncertain future due to financial struggles and potential relegation, leading to discussions about the club's direction and key personnel changes.
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Dresden. Für die Dresden Titans ging am Sonnabend mit der Niederlage gegen die Kirchheim Knights (90:101 n.V.) eine wechselvolle Saison zu Ende. Die im Sommer in Teilen neuformierte und verjüngte Mannschaft hatte nach dem Auftaktsieg gegen Düsseldorf eine Serie von fünf Niederlagen zu verkraften, fing sich aber und blieb lange in Reichweite der Playoffs. Maßgeblich bedingt durch eine Reihe von Verletzungsausfällen setzte es am Ende aber noch einmal sechs Niederlagen am Stück - mehr als Platz elf war so letztlich nicht drin.

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Kapitän Sebastian Heck sagte am Samstagabend am Hallenmikrofon zu den Fans: „Es war eine lange und schwierige Saison. Ich hoffe, man hat gesehen, dass wir heute alles versucht haben, um Euch noch mit einem Sieg zu verabschieden.“ Für einige Spieler könnte es auch der letzte Auftritt als Titans-Akteur in der Margon-Arena gewesen sein, denn nach DNN-Informationen deutet sich der nächste Umbruch an.

Und der könnte drastisch ausfallen, denn die Titans plagen finanzielle Sorgen. Daher soll es in dieser Woche ein Treffen der Gesellschafter und der Geschäftsführung geben, auf der zum einen beraten werden soll, wie ein Finanzloch in Höhe von 270.000 Euro zu schließen ist. Zum anderen soll es um die künftige Ausrichtung gehen - da gibt es sogar Stimmen, die aus wirtschaftlichen Gründen für einen Rückzug aus der Pro A plädieren und mit einer jungen Mannschaft lieber eine solide Saison in der kostengünstigeren Pro B spielen wollen.

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Sollte es so kommen, sind Leistungsträger wie die US-Amerikaner Wesley Dreamer und Matthew Ragsdale sowie der Argentinier Pablo Bertone oder der Australier Koen Sapwell nicht zu halten. Selbst wenn es in der Pro A weitergeht, glaubt Trainer Fabian Strauß nicht an ein Comeback der spielerisch überzeugenden US-Boys: „Es wird schwer. Ich glaube, die haben sich in eine andere Gehaltsklasse gespielt.“ Dreamer und Ragsdale kehren jetzt erst einmal in die USA zurück, können sich nach einer Saison in Dresden ein Comeback in Deutschland gut vorstellen. Aber dass sie noch einmal für die Titans spielen, ist fraglich.

Bleibt Fabian Strauß Titans-Coach?

Unklar ist auch, ob Strauß im Sommer noch Trainer in Dresden ist. Der 32-Jährige wird wohl kaum noch einmal in die Pro B absteigen wollen, er hat sich nach dem Aufstieg mit den Titans auch in der Pro A einen guten Ruf erworben und dürfte nach sechs Jahren in Elbflorenz empfänglich für etwas Neues sein, falls er hier keine Perspektive mehr sehen sollte. Das Thema BBL scheint angesichts der Hallenproblematik - Dresden bräuchte für die Lizenz eine Arena für 6000 Zuschauer - aber auch mittelfristig nicht realisierbar.

Ich arbeite die nächsten zwei, drei Wochen erstmal ganz normal, dann muss der Verein sehen, wie sie weitermachen.

Fabian StraußTitans-Trainer

Einen Etat von mindestens drei bis dreieinhalb Millionen Euro müsste man dafür auch erst einmal aufstellen können, doch aktuell gibt es schon Probleme den laufenden (1,9 Millionen Euro) komplett zu decken. Zu Saisonbeginn blieben die Zuschauerzahlen unter den Erwartungen, die sportliche Durststrecke hatte Folgen. Der Kampf um Sponsoren in der Stadt ist zudem härter geworden und könnte für die Titans bei einem Aufstieg Dynamos und der Eislöwen noch schwieriger werden. Vergeblich forderte Strauß im Herbst Nachverpflichtungen, als sein Team ein Leistungstief durchmachte. Der Trainer ließ seine Zukunft jetzt auf DNN-Nachfrage offen: „Ich arbeite die nächsten zwei, drei Wochen erstmal ganz normal, dann muss der Verein sehen, wie sie weitermachen. Mehr kann ich nicht sagen.“

Titans-Trainer Fabian Strauß wirkte nach dem Spiel gegen Kirchheim mental angefasst. War es etwa sein letztes Spiel als Coach der Dresdner Basketballer?

Quelle: Steffen Manig

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Wie aus Vereinskreisen zu hören ist, gilt das Verhältnis zwischen Strauß und Geschäftsführer Michael Born als angespannt. Doch Born, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, soll auch mit anderen Mitarbeitern nicht den besten Umgang pflegen, weswegen der Verein als Mehrheitsgesellschafter eine Vertragsverlängerung Borns ablehnen soll. Dem 57-jährigen Bad Berleburger wird ein eher unterkühltes Verhältnis zu mehreren Sponsoren nachgesagt, der frühere Geschäftsführer von Dynamo und Ex-Manager des SC Paderborn soll in der Basketball-Familie der Titans nicht recht heimisch geworden zu sein. Er wird von Kritikern im Verein noch immer als „Fußball-Mann“ angesehen.

Wie entscheidet sich Thomas Bohn?

Born gilt aber als Intimus von Thomas Bohn, der nach dem Verein der zweitgrößte Gesellschafter der Spielbetriebs GmbH und deren Hauptfinanzier ist. Bohn lockte Born 2023 zu den Titans, wo der die kaufmännischen Aufgaben in der Geschäftsführung von Rico Gottwald übernahm. Bohns Traum war es immer, einmal die BBL nach Dresden zu holen, aber an eine Realisierung in absehbarer Zeit scheint der Großsponsor der Titans nicht mehr zu glauben: „Wir haben ja keine Halle“, brachte er jüngst einmal das Dilemma auf den Punkt. In Zeiten leerer öffentlicher Kassen ist seine Hoffnung gering, in Dresden eine neue und deutlich größere Mehrzweck-Arena bauen zu können. Die Frage ist nun, ob und wie viel Geld er noch in die Titans investieren will, die er seit vielen Jahren großzügig unterstützt.

Wie es mit den „Titanen“ weitergeht, das dürfte sich in den nächsten Tagen entscheiden. Geschäftsführer Born erklärte am Sonnabend nach dem Spiel gegen Kirchheim: „Wir werden nächste Woche die Saison analysieren, werden uns auch mit den beiden Hauptgesellschaftern zusammensetzen. Dann werden wir dazu Aussagen treffen können.“

DNN

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