Tesla Cybertruck: 7 Gründe, warum der E-Pick-up ein Mega-Flop ist


AI Summary Hide AI Generated Summary

Key Reasons for Cybertruck's Failure

This article details seven reasons contributing to the Tesla Cybertruck's poor performance:

  • Low Sales Figures: Far fewer Cybertrucks were sold than initially projected by Tesla, significantly underperforming expectations.
  • Significant Delays: Production delays allowed competitors to establish themselves in the electric pick-up market.
  • Market Misjudgment: The article argues that the Cybertruck's design and functionality did not align with typical pick-up buyers' needs and preferences, as evidenced by the overall low sales of electric pick-up trucks in the U.S.
  • Extensive Quality Issues: Multiple recalls due to issues like loose accelerator pedals and improperly bonded body parts highlight serious quality control problems.
  • Controversial Design: The Cybertruck's unconventional design, while initially intriguing, proved off-putting to many potential buyers.
  • Negative Publicity: Several embarrassing incidents involving the Cybertruck (e.g., getting stuck in mud, a faked race) damaged its image and generated negative publicity.
  • Limited Export Potential: The Cybertruck's design and weight restrict its potential for export to markets outside the U.S.

The article concludes that the Cybertruck's failure highlights Tesla's miscalculations regarding market demand and design preferences, coupled with severe quality control shortcomings.

Sign in to unlock more AI features Sign in with Google

Wer hoch fliegt, kann umso heftiger abstürzen. Dieses Phänomen erlebt Tesla gerade. Jahrelang war der E-Auto-Hersteller ein Liebling der Medien und Anleger, von ihren Fans und ihrer Kundschaft wurde die Marke abgöttisch verehrt. Dass die Autos meist deutlich später auf den Markt kamen als von Firmenchef Elon Musk angekündigt? Das gehört halt dazu bei einem derart disruptiven Unternehmen, so die vorherrschende Meinung. Sich häufende Qualitätsprobleme? Das kriegt der noch junge Hersteller schon noch in den Griff, wenn er erst mal mehr Produktionserfahrung hat. Genau wie die Sache mit dem autonomen Fahren. Die zahlreichen Verkehrstoten, die der laxe Umgang mit behördlichen Sicherheitsvorgaben nach sich gezogen hat? Für viele nicht mehr als Kollateralschaden auf dem Weg zu Teslas Weltherrschaft – zumindest in der Autowelt.

Doch seit sich Musk als größter Trump-Fan auf Erden inszeniert und eine politische Haltung hart am rechten Rand offenbart, dreht sich der Wind. Plötzlich schauen alle bei Tesla genauer hin. Und die zuvor gerne weggelächelten Probleme rücken stärker in den Fokus. Eins der größten von ihnen haben wir in Deutschland gar nicht so recht auf dem Schirm, denn das Auto, um das es geht, wird hierzulande gar nicht angeboten. Es geht um den Cybertruck , den das "Forbes"-Magazin kürzlich als "größten Flop der Autoindustrie seit Jahrzehnten" bezeichnet hat.

Das sind die Gründe, warum der Cybertruck bislang ein fast schon beispielloser Misserfolg ist.

1. Die schlechten Absatzzahlen

Die Aussage des renommierten Wirtschaftsmagazins, dessen Liste der Superreichen Musk zuletzt klar anführte, hat ihren Kern in Aussagen, die Tesla und der Big Boss anfangs getroffen hatten. Kurz vor Markteinführung hieß es, es gebe etwa zwei Millionen Vorbestellungen für den kantigen Elektro-Pick-up. Nun, nach fast eineinhalb Jahren Bauzeit, ist die Realität eine andere – und sehr bitter. Bis Ende Februar wurden insgesamt lediglich rund 46.000 Cybertrucks verkauft, im Jahr 2024 waren es nur knapp 39.000. Diese Zahlen liegen deutlich unter dem von Musk ausgerufenen Ziel, 250.000 Cybertrucks bauen zu wollen – pro Jahr. Darauf ist auch die Kapazität der Gigafactory Texas ausgelegt, die demnach nicht ansatzweise ausgelastet ist. Zumal die Tendenz beim Absatz im bisherigen Jahresverlauf weiter fallend ist.

Aktuellen Medienberichten zufolge sitzt Tesla aktuell auf einem Bestand von etwa 2.400 unverkauften Cybertrucks im Wert von etwa 200 Millionen Dollar (aktuell umgerechnet gut 180 Millionen Euro). Noch mehr sollen es nicht werden, weshalb sich Tesla derzeit angeblich weigert, Cybertrucks für andere Tesla-Modelle in Zahlung zu nehmen. Damit lässt man die eigene Kundschaft mit dem Problem-Truck im Regen stehen. Und das gleich doppelt, denn parallel purzeln die Gebrauchtwagenpreise massiv. Gab es wirklich mal eine Zeit, in der der Cybertruck-Hype so groß war, dass einige der ersten Käuferinnen und Käufer ihn mit großem Gewinn sofort weiterverkaufen wollten? Das kann noch nicht lange her sein, wirkt aber wie aus einer anderen Zeitrechnung.

2. Die massive Verzögerung

Im November 2019 hatte Tesla den Cybertruck vorgestellt. Bei dem weltweit viel beachteten Event in Kalifornien wurde der Start der Serienproduktion für das Jahr 2021 in Aussicht gestellt. Doch dann dauerte es und dauerte es. Erst im November 2023 ging der Elektro-Pick-up regulär in den Verkauf. In dieser Phase hatte die Konkurrenz genügend Zeit, ihre Elektro-Pick-ups am Markt zu platzieren. Modelle wie der GMC Hummer EV, der Ford F-150 Lightning oder der Rivian R1T bekamen so die Gelegenheit, sich zu etablieren und dem Cybertruck einige "Early Adopter" abspenstig zu machen. Und als der dicke Tesla endlich kam, hatten sich viele potenzielle Kundinnen und Kunden bereits umorientiert.

3. Die Fehleinschätzung des Marktes

Die eben genannten Cybertruck-Rivalen zeigen allerdings auch, in welch schwierigen Markt Musk sein Prestige-Modell geschickt hat. So ebbte der Hype um das Hummer-Comeback noch schneller ab als beim Cybertruck. Auch Ford musste seine Erwartungen an den Erfolg des F-150 Lightning schnell zurückschrauben. Zwischenzeitlich war die Elektroversion des Pick-up-Bestsellers so unbeliebt, dass der Hersteller Produktionsschichten strich und die Fertigung zeitweise komplett pausierte. Und Rivian verharrt weiter in den roten Zahlen, auch weil der R1T nicht so viele Käuferinnen und Käufer findet wie erhofft.

Wie schwer es Elektro-Pick-ups auf dem US-Markt haben, zeigt ihr schwacher Marktanteil. Das Quartett Tesla Cybertruck, Ford F-150 Lightning, GMC Hummer EV und Rivian R1T kam in den USA laut Zahlen des Marktbeobachters Cox Automotive 2024 zusammen auf 97.553 Neuzulassungen. Zum Vergleich: Die vier meistverkauften US-Pick-ups überhaupt (Ford F-Serie, Chevrolet Silverado, Ram und GMC Sierra) vereinten im vergangenen Jahr zusammen fast zwei Millionen Neuzulassungen auf sich, also in etwa das 20-fache ihrer Elektro-Brüder.

Das hat natürlich etwas mit der generellen Haltung der Pick-up-Käuferinnen und -Käufer gegenüber Elektroantrieben zu tun. Pritschenwagen werden vor allem im ländlichen Amerika verkauft, wo die Straßen breit und die Wege weit sind, aber nicht zwangsläufig eine Schnellladesäule in Reichweite ist. Ein Pick-up dient zudem als automobiler Allrounder, auf dessen Ladefläche man schnell Dinge werfen will, ohne direkt etwas zu beschädigen, und der im Zweifel auch mal einen tonnenschweren Anhänger wegschleppen muss. Letztlich wurde der Cybertruck an den Bedürfnissen dieser Klientel vorbei entwickelt.

Einem Modell mit hubraumstarkem V8-Motor traut man zu, die ihm gestellten Aufgaben souverän zu erledigen. Was der harte Einsatz mit Fracht und/oder Trailer mit der Batterie und Reichweite im Alltag macht, wollen die meisten Pick-up-Fans dagegen lieber nicht ausprobieren. Zumindest nicht mit dem eigenen Auto, das in der Anschaffung zudem noch deutlich teurer ist als ein vergleichbares Verbrenner-Modell. So kostet der Tesla Cybertruck nach Abzug der US-Förderprämie von 7.500 Dollar aktuell mindestens 62.490 Dollar; bis vor wenigen Tagen waren es sogar 10.000 Dollar mehr. Der billigste Ford F-150 mit Verbrennungsmotor ist bereits ab gut 37.000 Dollar zu haben. Und zur Erinnerung: Musk versprach für den Cybertruck einst einen Einstiegspreis von 39.900 Dollar.

4. Extreme Qualitätsprobleme

Der Cybertruck war nicht mal ein halbes Jahr offiziell auf dem Markt, da gab es schon den ersten Rückruf samt Auslieferungsstopp. Weil sich die Aluminiumauflage vom Fahrpedal löste, konnte der Cybertruck unkontrolliert beschleunigen – ein enormes Sicherheitsrisiko. In diesem Stil ging es weiter; "Forbes" zählt inzwischen acht Rückrufe in nur 13 Monaten.

Zum umfangreichsten von ihnen verdonnerte die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA Tesla Ende Februar 2025: Nachdem der Cybertruck reihenweise seine mehrheitlich verklebten Edelstahl-Karosserieteile von sich warf, musste Tesla alle bis dahin verkauften Exemplare in die Werkstätten beordern. Man kann sich ungefähr ausmalen, welchen Aufwand und welche Kosten es bedeutet, bei 46.000 Autos die korrekte Verklebung der Karosserieteile zu prüfen beziehungsweise einen Großteil der Anbauteile auszutauschen. Damit rächt sich endgültig, dass Musk seinen Pick-up unbedingt mit einer unlackierten Edelstahl-Karosserie wollte, damit er keine 200 Millionen Dollar teure Lackiererei bauen und damit auch noch Umweltauflagen erfüllen muss. Stattdessen lässt er seine Truppe lieber zu einem Material greifen, das als besonders schwer zu be- und verarbeiten gilt. Unter diesen Voraussetzungen funktionierende Prozesse einer Serienfertigung aufzugleisen, dürfte ein Vielfaches des zuvor eingesparten Geldes gekostet haben – und im Produktionsalltag weiterhin kosten.

5. Das martialische Design

Es ist eine Sache, die Hackebeil-Optik des Cybertrucks bei einer Präsentation cool zu finden und im Überschwang der Emotionen eine Reservierung auf der Tesla-Website zu tätigen. Doch es ist etwas völlig anderes, viel Geld für ein Auto auszugeben, das dermaßen einschüchternd wirkt – egal, ob es in der Einfahrt vor dem eigenen Haus steht oder man damit auf dem Supermarktparkplatz vorfährt. Dem Cybertruck-Design wohnt etwas zutiefst Martialisches inne, das in den Augen der Betrachter sofort auf die Menschen überspringt, die drinsitzen. Dieser dauerhaften mentalen Belastung wollen sich offensichtlich deutlich weniger Menschen aussetzen als von Musk und Co. gedacht.

Dass das Cybertruck-Design so ist, wie es ist, hat Tesla vor allem seinem Chef zu verdanken. Musk war offensichtlich müde von typischen Pritschenwagen-Ästhetik. "Pick-ups sehen seit 100 Jahren gleich aus", sagte Musk bei der ersten Cybertruck-Präsentation. Doch der Tesla-Pick-up sehe aus "wie nichts anderes", so der Tesla-Chef 2019. Inzwischen hat sich jedoch herausgestellt, dass Pick-up-Käuferinnen und -Käufer das typische Design dieser Autos gar nicht so schlecht finden. Hier rächt sich, was Musk kürzlich über sich preisgab: "Ich betreibe keinerlei Marktforschung", gestand er bei einer Veranstaltung. Das hätte er vor Markteinführung seines kolossalen E-Pick-up-Keils aber mal besser getan.

6. Die vielen Peinlichkeiten

Das Internet erfreute sich schon früh an den diversen Fehlschlägen rund um den Cybertruck. Das ging bereits bei der Präsentation los, als Design-Chef Franz von Holzhausen die Scheiben des E-Pick-ups mit Metallkugeln malträtierte, um deren Unkaputtbarkeit zu beweisen – und dabei sichtbare Schäden anrichtete. Später versank ein von Teslas Technik-Chef gefahrenes Vorserienauto im texanischen Schlamm und war dort nicht so leicht herauszubekommen; seither fluten "Cyberstuck"-Memes das Internet. Es folgten gefakte Beschleunigungsrennen, ein versehentlich in einem Hafenbecken versenkter Cybertruck, ein heftiger Autopilot-Crash und einiges mehr. Jedes Mal lachte sich die Online-Community kaputt – und erhielt das Image des Cybertrucks und von Tesla einige Kratzer zusätzlich.

7. Export ausgeschlossen

Wenn es auf dem Heimatmarkt nicht läuft, gibt es gemeinhin eine Hoffnung für Autohersteller: den Export in andere Länder. Doch im Fall des Cybertrucks gibt es dahingehend ein nur sehr geringes bis gar kein Potenzial. Er ist in vielen Ländern aufgrund seiner speziellen Machart schlicht nicht zulassungsfähig, und das hat mehrere Gründe.

Beispiel EU: Experten sehen das größte Problem in seiner scharfkantigen und angeblich schusssicheren Edelstahl-Karosserie, die nicht nur bei einem Aufprall mit Fußgängern oder Radfahrern heftige Schäden beim Unfallgegner hervorrufen dürfte. Ein weiteres Manko ist das Gesamtgewicht von über vier Tonnen, das die in Europa übliche Masse für Pkw von höchstens 3,5 Tonnen bei Weitem übertrifft. Hinzu kommen vermeintliche Kleinigkeiten wie die Touch-Türöffner an der B-Säule und sicher noch weitere Details, bei denen europäische – und wohl auch chinesische – Zulassungsbehörden den Daumen senken würden.

Was this article displayed correctly? Not happy with what you see?

Tabs Reminder: Tabs piling up in your browser? Set a reminder for them, close them and get notified at the right time.

Try our Chrome extension today!


Share this article with your
friends and colleagues.
Earn points from views and
referrals who sign up.
Learn more

Facebook

Save articles to reading lists
and access them on any device


Share this article with your
friends and colleagues.
Earn points from views and
referrals who sign up.
Learn more

Facebook

Save articles to reading lists
and access them on any device