Kultur oder Parteikultur? Was hinter den Konfuzius-Instituten weltweit steckt


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Concerns Regarding Confucius Institutes

The article examines the growing international criticism of Confucius Institutes, which are centers for Chinese language and culture. Concerns include their alleged role as tools of Chinese soft power, subtly promoting the narrative of the Chinese Communist Party (CCP) within Western educational systems and undermining academic freedom.

Closure of Institutes in Australia

Australia has seen the closure of almost half of its Confucius Institutes. The Australian government worries about potential use by Beijing for surveillance of Chinese students. The opposition urges universities to review their alignment with the institutes' values.

Decline in Global Numbers

A total of 496 institutes remain worldwide in 2023, down from 548 in 2018. The decline is attributed to various factors including the pandemic and rising concerns about foreign interference.

Critique of CCP Influence

The article argues that Confucius Institutes go beyond superficial cultural exchange, actively promoting a specific image of China that aligns with the CCP's ideology and avoids criticism of sensitive topics like Tibet, Taiwan, and human rights issues. The CCP's past suppression of traditional Chinese culture is highlighted, contrasting with the institutes’ portrayal of a harmonious China.

International Responses

The US has significantly reduced its number of Confucius Institutes, while Germany, despite a CDU resolution calling for their abolition, still has 19 active institutes. The German Federal Office for the Protection of the Constitution highlights the threat of these institutes to academic freedom.

In summary, the article points to a global trend where concerns over CCP influence are leading to the closure or restriction of Confucius Institutes. The narrative suggests that these institutes, while ostensibly cultural centers, are vehicles for CCP propaganda and the suppression of alternative viewpoints.

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Den Horizont erweitern oder ausländische Einflussnahme und Untergrabung der akademischen Freiheit: Die chinesischen Konfuzius-Institute stehen immer wieder in der Kritik.

Es gibt sie weltweit und sie bieten vorgeblich nur Kurse in chinesischer Sprache und Kultur an. Hier und da werden sie aber nun geschlossen oder eingeschränkt. Ein weitverbreiteter Vorwurf ist, dass diese angeblich unpolitischen Bildungseinrichtungen als Teil von Chinas Soft Power-Strategie dazu dienen, das Narrativ der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) dezent ins westliche Bildungswesen zu transportieren.

Australien baut Konfuzius-Institute ab

In Australien, so ein aktueller Bericht der öffentlich-rechtlichen Rundfunkgesellschaft „Australian Broadcasting Corporation“ (ABC), sind mittlerweile fast die Hälfte aller Konfuzius-Institute geschlossen. Ein Sprecher des Außen- und Handelsministeriums wird zitiert: „Die Außenministerin hat dem Universitätssektor klar ihre Erwartung übermittelt, dass australische Universitäten keine neuen Konfuzius-Institute gründen sollten.“

Die Regierung ist besorgt, Peking könne die Institute zur Überwachung chinesischer Studenten nutzen, so der Sender.

Oppositionspolitiker James Paterson hat den Universitäten geraten, sie sollten „sorgfältig prüfen“, ob die Konfuzius-Institute „mit ihren Werten im Einklang“ stünden.

Noch sechs von 13 – Tendenz fallend

Derzeit haben die Universitäten von Melbourne, Queensland, New South Wales und Western Australia ihre entsprechenden Verträge mit chinesischen Universitäten nicht mehr verlängert. Das Royal Melbourne Institute of Technology schloss sein Konfuzius-Institut schon im Jahr 2021.

ABC geht aufgrund von Informationen auf der Website der University of Adelaide davon aus, dass auch dort das einstige Konfuzius-Institut „möglicherweise schon seit geraumer Zeit inaktiv war“. Eine Bestätigung dafür vermied die Universität aber offenbar.

Als Gründe für die Entscheidungen wurden laut ABC unter anderem die Auswirkungen der Pandemie angeführt, aber auch die Bedenken der australischen Regierung hinsichtlich ausländischer Einmischung.

Weiterhin betrieben werden die Konfuzius-Institute der Universitäten Sydney, Newcastle und Victoria als auch der La Trobe University und der Griffith University.

Die Konfuzius-Institute in Australien werden in der Regel in Partnerschaft mit chinesischen Universitäten auf dem Campus von australischen Hochschulen betrieben, so ABC.

„Parteikultur“ statt traditioneller Kultur

Doch über Oberflächlichkeiten geht das nicht hinaus. Chinas herrschende Partei versucht mit den Instituten das Bild eines friedlich-kulturellen Angebots zu vermitteln, welches angebliche „Missverständnisse“ über China – oder genauer gesagt über das kommunistische Regime und dessen Ideologie – abbauen soll.

Dabei verwendet man positiv besetzte Begrifflichkeiten wie „Freundschaft zwischen den Völkern“ und „gegenseitiges Verständnis“, während man für Peking unangenehme Themen wie Tibet, Taiwan, Hongkong, Falun Gong oder Tiananmen systematisch vermeidet – oder wenn, dann im Sinne der KPCh-Ideologie darstellt. Kritische Diskurse? Fehlanzeige.

Geschichtlich belegt und allgemein bekannt ist, dass die Partei schon während der Kulturrevolution (1966–1976) große Teile der traditionellen Kultur zerstört und Gelehrte verfolgt hatte. Auch die spirituellen Grundlagen der chinesischen Kultur, Buddhismus, Daoismus und auch Konfuzianismus wurden als „feudalistisch“ bekämpft.

Heute dienen die Überreste der traditionellen chinesischen Kultur unter der Herrschaft der KPCh nur noch als Vehikel, eine Art trojanisches Pferd, um die sogenannte „Parteikultur“ zu transportieren. Man will damit der Welt ein angeblich harmonisches und parteitreues China zeigen – auch über die Konfuzius-Institute. Ein Beispiel für diese Doppelmoral ist die Bekämpfung von Shen Yun, einem vom Regime unabhängigen Ensemble für klassischen chinesischen Tanz.

USA konsequent, Deutschland … im Bilde

In den USA gibt es derzeit weniger als fünf von ehemals 100 Konfuzius-Instituten im Jahr 2023. Vor einigen Wochen legten zudem Abgeordnete des Repräsentantenhauses in Schreiben an Universitäten den Hochschulen nahe, auf China-Kooperationen ganz zu verzichten – der nationalen Sicherheit wegen.

Im Bundesverfassungsschutzbericht vom Juni 2024 heißt es: „Im Bereich von Bildung und Forschung drohen Chinas Aktivitäten und Kooperationsformate, die akademische Freiheit zu unterminieren. Die chinesischen Konfuzius-Institute dienen innerhalb der Einflussnahmestrategie der KPCh auch dazu, ein makelloses Chinabild zu verbreiten und regimekritische Veranstaltungen oder Forschung zu verhindern.“

Bereits im Jahr 2022 hatte die CDU auf ihrem Parteitag die Abschaffung aller Konfuzius-Institute in Deutschland beschlossen. Doch auch heute gibt es noch immer 19 Konfuzius-Institute in Deutschland.

Im Jahr 2023 gab es laut „China Observers in Central and Eastern Europe“ weltweit 496 Konfuzius-Institute in über 160 Ländern. Das ist ein Rückgang von 548 Instituten im Jahr 2018. Geleitet und finanziert werden sie durch Hanban, das Amt des Internationalen Chinesischen Sprachrats, eine Abteilung des chinesischen Bildungsministeriums mit direkter Anbindung an die KPCh.

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