Gold-Silber-Ratio: beginnt jetzt die Aufholjagd von Silber?


The gold-silver ratio has reached its highest level since 2020, prompting analysis on whether silver is poised for a price surge due to factors like the strong gold price increase, US trade policy shifts, and a structural supply deficit.
AI Summary available — skim the key points instantly. Show AI Generated Summary
Show AI Generated Summary

Gold-Silber-Ratio: Beginnt jetzt die Aufholjagd von Silber?

Das Gold-Silber-Ratio ist infolge des starken Goldpreisanstiegs auf den höchsten Stand seit dem Corona-Jahr 2020 geklettert. Warum dieser Extremwert, die Kehrtwende in der US-Zollpolitik und ein strukturelles Angebotsdefizit das Potenzial für eine Aufholbewegung bei Silber unterstreichen.

Während der Goldpreis in den vergangenen zwölf Monaten um 36% auf 3315 $ pro Unze gestiegen ist, kam Silber mit einem Plus von lediglich 2% kaum vom Fleck. Entsprechend weitete sich das Gold-Silber-Ratio (GSR) – das Verhältnis von Gold- zu Silberpreis – deutlich aus.

Optimieren Sie Ihre Browsereinstellungen

Themarket.ch benötigt JavaScript für wichtige Funktionen. Ihr Browser oder Adblocker verhindert dies momentan.

Bitte passen Sie die Einstellungen an.

Im April überschritt es erstmals seit dem Corona-Jahr 2020 wieder die Marke von 100 und lag zuletzt bei 99. Ein solch hohes Niveau wurde in den vergangenen 50 Jahren – von 2020 abgesehen – nur 1991 kurzzeitig erreicht.

Die Marke von 80 gilt als wichtige Orientierung: Wird sie ĂĽberschritten, deutet das historisch oft auf eine relative Unterbewertung von Silber hin, wie es derzeit der Fall ist. Allerdings basiert diese Schwelle lediglich auf statistischer Beobachtung und nicht auf fundamentalen Kriterien.

Rezessionssorgen und einseitige Käufergunst

Historisch gesehen steigt das GSR in wirtschaftlichen Abschwungphasen – wie im April, als die Rezessionssorgen durch die US-Zollpolitik unter Präsident Donald Trump zunahmen. Der Hintergrund: Rund 50% der Silbernachfrage entfallen auf die Industrie, insbesondere auf die Elektronik- und Solarbranche. Silber ist somit stark konjunktursensitiv – im Gegensatz zu Gold, das kaum industrielle Verwendung findet.

«Das aktuell hohe Ratio spiegelt die einseitige Käufergunst – es sind vor allem Zentralbanken, die Gold akkumulieren. Für sie spielt Silber traditionell keine Rolle», sagt Urs Gmür, Manager des Metals Exploration Fund bei Active Niche Funds. Viele institutionelle Anleger hätten aus Angst vor einer Korrektur monatelang gezögert und Silber dabei noch konsequenter ignoriert.

Gmür sieht im Rückgang des Ratios ein erstes Signal für eine Trendwende: Einige «Gold-First-Movers» dürften die historisch günstige Silberbewertung erkannt haben – und wie schon 2023 bei Gold erneut antizyklisch zugreifen. Auch Carsten Menke, Edelmetallexperte bei Julius Bär, sieht Potenzial: «Sollte die US- oder Weltwirtschaft eine Rezession vermeiden, dürfte das GSR weiter zurückgehen.»

Silber vor dem Durchstarten?

Geologisch kommt Silber nur etwa 20-mal häufiger vor als Gold, tatsächlich wird aber nur achtmal so viel gefördert. Während Gold fast vollständig rezykliert wird, liegt die Recyclingquote von Silber bei gerade einmal 50%. Es wird also laufend verbraucht – anders als Gold, das sich beständig akkumuliert.

Seit knapp fünf Jahren übersteigt die Nachfrage nach Silber die jährliche Fördermenge. Das daraus resultierende Defizit von jährlich 200 bis 300 Millionen Unzen wird derzeit noch aus Lagerbeständen gedeckt, die auf etwas über eine Milliarde Unzen geschätzt werden. «Hält dieser Trend an, könnten die Reserven in drei bis vier Jahren aufgebraucht sein – mit dann spürbarem Preisdruck», prognostiziert Hans Peter Schmidlin, Rohstoffanalyst bei der Basler Kantonalbank und bei Bank Cler.

Und nach jeder grösseren Goldrally seit der Preisfreigabe in den Siebzigerjahren hat Silber jeweils mit Verzögerung aufgeholt – und Gold in der prozentualen Performance meist übertroffen. Auch diesmal dürfte es so kommen, meint Schmidlin: «Ein GSR von rund 100 ist historisch nicht haltbar und dürfte früher oder später deutlich sinken – zumal die industrielle Silbernachfrage stabil bleibt, insbesondere in Bereichen wie Solarenergie und Feststoffbatterien.»

Silbers Rolle als Industriemetall war einer der Haupttreiber für den Anstieg des Ratios. Doch seit Trump gegenüber China wieder versöhnlichere Töne anschlägt, könnte sich der bisherige Industrie-Malus zudem in einen Bonus verwandeln – und das Verhältnis rasch wieder in tiefere Regionen zurückführen.

Was this article displayed correctly? Not happy with what you see?

We located an Open Access version of this article, legally shared by the author or publisher. Open It
Tabs Reminder: Tabs piling up in your browser? Set a reminder for them, close them and get notified at the right time.

Try our Chrome extension today!


Share this article with your
friends and colleagues.
Earn points from views and
referrals who sign up.
Learn more

Facebook

Save articles to reading lists
and access them on any device


Share this article with your
friends and colleagues.
Earn points from views and
referrals who sign up.
Learn more

Facebook

Save articles to reading lists
and access them on any device