This article from Blick examines Donald Trump's belief in the economic benefits of tariffs, contrasting it with historical evidence. It debunks the myth of a 'golden age' of US prosperity attributed solely to high tariffs during the McKinley era, highlighting technological advancements, resource access and immigration as more significant factors.
While President McKinley initially advocated for high protective tariffs, he later shifted towards free trade. The article argues that the high tariffs negatively impacted productivity, contradicting Trump's idealized view of this period.
The Smoot-Hawley Tariff Act of the 1930s is presented as a stark example of the detrimental effects of high tariffs. The massive increase in tariffs triggered retaliatory measures, leading to a collapse in global trade and worsening the Great Depression.
The article cites Argentina's high tariffs on electronics under Cristina Fernández de Kirchner, resulting in higher prices and inferior products. Similarly, India's experience with high post-independence tariffs demonstrates their crippling effect on economic growth, only overcoming this with significant tariff reduction post-1991.
Ultimately, the article concludes that high tariffs hinder economic progress, presenting counterarguments to Trump's protectionist approach.
An seinem «Liberation Day» Anfang April verkündete Donald Trump Strafzölle gegen mehrere Dutzend Länder.
Foto: Mark Schiefelbein
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Trumps Überzeugung, dass Zölle die USA wohlhabend machen, basiert auf einer vereinfachten Sicht auf die Geschichte. Sein Ideal ist das goldene US-Zeitalter zwischen 1870 und 1913. Seine Bewunderung gilt vor allem William McKinley, dem US-Präsidenten von 1897 bis 1901. Er habe die USA mit Zöllen und Talent sehr reich gemacht. Doch genau betrachtet taugt dieses historische Beispiel nicht als Vorbild für hohe Zölle. Es stimmt zwar, dass sich McKinley als Abgeordneter für höhere Schutzzölle starkmachte. Deswegen wurden die 1890 eingeführten Zölle nach ihm benannt, welche die Zollbelastung importierter Industrieprodukte von rund 38 auf 50 Prozent anhoben.
Doch McKinley, der sich im Wahlkampf als Tariff Man bezeichnete, änderte später seine Meinung und war gegen Ende seiner Amtszeit – er wurde erschossen – ein Anhänger von Freihandel und Zollabbau. Auch die Vorstellung, dass das goldene Zeitalter den hohen Zöllen zu verdanken ist, gilt als überholt. Viel wichtiger waren zu dieser Zeit der technologische Fortschritt, der Zugang zu günstigen Bodenschätzen und Rohstoffen sowie die Verfügbarkeit von massenweise eingewanderten Arbeitskräften. Die Zölle behinderten die Entwicklung sogar eher, denn sie hatten einen negativen Effekt auf die Produktivität, wie neue Studien zeigen.
Noch deutlicher wird die schädliche Wirkung von Zöllen am Beispiel der 1930er-Jahre, als in den USA der Smoot-Hawley Tariff Act beschlossen wurde. Angeregt von Senator Reed Smoot und vom Abgeordneten Willis Hawley erhöhten die USA während der Wirtschaftskrise die Schutzzölle auf über 20’000 Importgüter massiv, teilweise auf bis zu 60 Prozent. Doch anstatt der heimischen Wirtschaft zu helfen, beschleunigten sie den Absturz, denn die Handelspartner reagierten mit Vergeltungszöllen. Der Welthandel brach zusammen: Die US-Exporte nach Europa waren 1932 noch ein Drittel so hoch wie 1929. Wirtschaftshistoriker sind sich einig: Die Zölle waren zwar nicht der Auslöser der Grossen Depression, aber sie verschärften die Wirtschaftskrise.
Ein jüngeres, weniger prominentes Beispiel für schädlichen Protektionismus sind die argentinischen Zölle auf elektronische Güter unter der Regierung von Cristina Fernández de Kirchner zu Beginn der 2010er-Jahre. Mit einem Importzoll von 35 Prozent sollte die lokale Industrie gestärkt werden. Das bewahrte ein paar Jobs, sorgte aber auch für teure Ineffizienzen und minderwertige Produkte: Fernseher und Telefone kosteten in Argentinien doppelt so viel wie im marktwirtschaftlichen Chile – und für ein neues iPhone reisten Argentinier in Massen in die USA.
Auch Indien hat schlechte Erfahrungen mit Zöllen gemacht. Nach der Unabhängigkeit von Grossbritannien 1947 wollte sich das Land von der Importabhängigkeit befreien und mehr Waren selbst herstellen. Hohe Importzölle waren dafür das wichtigste Instrument. Sie bremsten die Entwicklung massiv. Erst nach der Finanzkrise 1991 wurden die Schutzzölle von 125 auf 13 Prozent gesenkt. Indiens Wirtschaft blühte auf und ist unterdessen die fünftgrösste Volkswirtschaft.
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