In Deutschland ebenso wie in der Schweiz oder den USA gibt es wieder mehr Corona-Infektionen. Wir erklären, warum sich die neue Variante ausbreitet und ob sie gefährlicher ist.
Eine neue Corona-Variante ist aufgetaucht. Während sich im Internet und damit auch im öffentlichen Sprachgebrauch der Name Nimbus durchgesetzt hat, lautet die offizielle wissenschaftliche Bezeichnung deutlich weniger poetisch NB.1.8.1. In Deutschland wurde die neue Variante erstmals Ende März im Abwasser entdeckt, in der Schweiz Anfang Mai. In beiden Ländern nehmen derzeit die Corona-Infektionen wieder zu.
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Insgesamt gibt es in beiden Ländern momentan allerdings nur wenige Corona-Infektionen.
Nicht alle Infektionen werden von Nimbus verursacht. Derzeit ist es in Deutschland sowie der Schweiz ungefähr jede fünfte. In den USA ist es bereits jede dritte Corona-Infektion. In China ist NB.1.8.1. seit Ende Mai die dominierende Variante.
Die Situation könnte sich allerdings in den kommenden Wochen ändern. Denn Nimbus ist ansteckender als frühere Varianten. NB.1.8.1 hat nämlich sein Aussehen etwas verändert und wird daher von unserer Immunabwehr – trotz dem Training durch frühere Ansteckungen oder Impfungen – nicht mehr so effizient erkannt.
Diese Fähigkeit zur Veränderung ist keine besondere Eigenschaft von Nimbus. Seit dem ersten Auftauchen des Coronavirus bilden sich ständig neue Varianten. Diejenigen mit mehr Abweichungen können der Immunabwehr besser entkommen und sich daher auch besser verbreiten.
Der zweite Grund, warum es zu einer Sommerwelle kommen könnte: Die letzte grössere Corona-Welle liegt einige Zeit zurück. Bereits vier bis sechs Monate nach einer Infektion erlahmt die Abwehr unseres Immunsystems gegenüber Coronaviren. Wir sind dann gegenüber einer erneuten Infektion – vor allem einer mit anderen Varianten – nicht mehr so gut geschützt. Doch bei gesunden Personen verhindert ein trainiertes Immunsystem, das den Erreger schon gesehen hat, in der Regel einen schweren Covid-19-Verlauf.
Ob Nimbus also nun tatsächlich durch den Kontinent rast wie der Namensgeber, der superschnelle Hightech-Zauberbesen von Harry Potter, das bleibt abzuwarten.
Doch selbst wenn es zu einer Sommerwelle kommen sollte, gefährlicher als frühere Virusvarianten ist Nimbus nicht. Das zeigen zum einen Tierstudien. Zum anderen zirkulieren NB.1.8.1 sowie direkte Vorfahren in Asien schon länger. Dort gibt es bis jetzt keinerlei Anzeichen dafür, dass NB.1.8.1 schwerere Erkrankungen auslöst als andere Coronaviren.
Die Weltgesundheitsorganisation hat daher Nimbus nur als «Variante unter Beobachtung» eingestuft, nicht als «besorgniserregend». Zwar kommt es derzeit in Ländern mit mehr Infektionen auch zu mehr Spitalaufenthalten wegen Covid-19. Aber das liegt nicht an einer grösseren Gefährlichkeit von Nimbus. Vielmehr sind bei höheren Fallzahlen auch mehr vulnerable Personen infiziert, und somit müssen mehr Patienten hospitalisiert werden.
Die Symptome einer Nimbus-Infektion sind dieselben wie bei früheren Covid-Erkrankungen. Es kann zu Schnupfen, einer triefenden Nase, Halsweh, Heiserkeit, Kopfweh, Müdigkeit, Husten oder auch Verdauungsproblemen kommen. Ob Nimbus tatsächlich wie im Internet gemutmasst rasiermesserscharfes Halsweh verursacht, ist derzeit nicht bewiesen. Erkennen lässt sich eine Nimbus-Infektion mit den gängigen Schnelltests.
Experten gehen davon aus, dass die derzeit verfügbaren Corona-Impfstoffe einen gewissen, aber keinen absoluten Schutz vor einer Infektion bieten. Gemäss den Impfempfehlungen sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz oder anderen Ländern sollten sich Menschen ab 60 oder 65 Jahren sowie Menschen mit einem geschwächten Immunsystem einmal jährlich impfen lassen.
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