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Umweltdirektor beklagt schlechten Stil: Schwyzer Kantonsrat lehnt Belüftung des Zugersees ab
Der Kanton Schwyz will sich finanziell nicht an der Zugersee-Sanierung beteiligen.

Wie es die Fraktionen bereits im Vorfeld angekündigt hatten: Die Sanierung des Zugersees respektive die finanzielle Beteiligung durch den Kanton Schwyz wurde im Kantonsrat von SVP und FDP abgelehnt.
Die Regierung scheiterte mit ihrem Vorschlag zur Beteiligung, die den Kanton rund 2,3 Millionen Franken und jährliche Betriebsbeiträge von 109’000 Franken gekostet hätte, mit 51 gegen 43 Stimmen.
Für insgesamt rund 12 Millionen Franken wollten die drei Kantone Zug, Schwyz und Luzern dank einer künstlichen Belüftung dafür sorgen, dass der Phosphorgehalt von 80 Milligramm pro 1000 Liter an den gesetzlich vorgeschriebenen Maximalwert von 30 Milligramm pro 1000 Liter angenähert werden können hätte.
Umweltdirektor ist «recht befremdet»
«Wir müssen nun zusammen mit den anderen Regierungen schauen, wie es weitergehen soll und welche Möglichkeiten es gäbe», erklärte der Schwyzer Umweltdirektor Sandro Patieno nach der Verhandlung und zeigte sich «recht befremdet» – insbesondere über den Stil im Kantonsrat:
«Die guteidgenössische Zusammenarbeit wird einfach so über den Haufen geworfen. Man glaubt den Experten nicht mehr. Das scheint der neue Politikstil im Schwyzer Kantonsrat zu sein. Ich teile den überhaupt nicht», so der Regierungsrat.
«Wir sind gefordert, dem See zu helfen», erklärte einleitend noch Mitte-Kantonsrat Michael Reichmuth. Es gehe nicht an, dass die Landwirtschaft die Aufgabe alleine stemmen müsse, sagte der Oberarther.
FDP und SVP sehen Nutzen nicht
Opposition kam von der Ratsrechten. Ihr ging es, so wurde mehrmals erwähnt, nicht um das Geld, sondern um die Tatsache, dass eine solche Belüftung nichts nütze. Das würden Erfahrungen in anderen Seen zeigen.
Reto Keller (FDP) widersprach Mitte-links. Der Zugersee sei nicht tot, nur in der Tiefe habe es zu wenig Sauerstoff. Neben den Kosten von jährlich 600’000 Franken für die Kompressoren brauche es viel Strom, die Massnahme sei nicht risikofrei.
Auch Rupert Suter (SVP) war gegen das «Bläterlen», nachdem sein Parteikollege Cornel Züger schon zuvor von einem «Bläterliprojekt» gesprochen hatte. Suter war der Meinung, dass sich der See selber erholen werde – eine Meinung, die Bruno Beeler (Mitte) nicht teilte. In der Tiefe des Sees bewege sich nichts ohne Eingreifen.