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Harte Arbeit oder leicht verdientes Geld? Das sind die beliebtesten Handwerke in der Region
Stand: 15.04.2025, 05:26 Uhr
Von: Korbinian Sautter
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Schreiner, Mechaniker, Elektroniker – die Auswahl an Handwerksberufen in der Region ist groß. Doch was sind die beliebtesten Jobs, welche Perspektiven gibt es und wie gut kann man wirklich davon leben? Ein Überblick.
Rosenheim/Traunstein/Mühldorf – Die schwächelnde Konjunktur macht auch vor den Handwerksbetrieben in der Region keinen Halt. Laut der Handwerkskammer für München und Oberbayern meldeten lediglich 15 Prozent gestiegene Auftragseingänge. Investitionen und Umsätze sinken, das Auftragspolster schmilzt. „Nach unseren Schätzungen hat das oberbayerische Handwerk 2024 insgesamt rund 50,7 Milliarden Euro umgesetzt. Nach Abzug der Preissteigerung steht damit ein reales Minus von bis zu fünf Prozent“, stellt Kammerpräsident Franz Xaver Peteranderl fest.
In jedem Gewerk wird gesucht
Auch die Ausbildungszahlen sind laut den aktuellen Statistiken ausbaufähig. „Gesucht wird in so gut wie jedem Gewerk”, heißt es von Seiten der Kammer. Dennoch gibt es in Rosenheim, Mühldorf und Traunstein nach wie vor beliebte Berufe. Bei der Handwerkskammer ist mit insgesamt 689 Auszubildenden der Kfz-Mechatroniker aktuell das beliebteste Handwerk in der Region. Gefolgt von Elektroniker (443), Anlagenmechaniker (362) und Schreiner (302). Aber auch Zimmerer, Automobilkaufmann, Augenoptiker sowie Land- und Baumaschinenmechatroniker gehören noch in die „Top Ten“ der insgesamt 130 Berufe.

Um zu erfahren, wie gut es sich in den jeweiligen Gewerken verdienen lässt, helfen die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Auch hier liegt der Kfz-Mechatroniker mit einem Brutto-Durchschnittsgehalt von 4362 Euro an der Spitze. Unter den fünf beliebtesten Ausbildungsberufen in der Region folgen hier der Land- und Baumaschinenmechatroniker (4200 Euro) sowie der Elektroniker (4156 Euro). Das Einstiegsgehalt liegt laut den Statistiken im Bereich von 3500 Euro. Um zu den Top 25 Prozent bei den genannten Handwerken zu zählen, muss man dagegen schon mindestens 5000 Euro brutto im Monat verdienen.
Optiker und Schreiner kriegen weniger
Am unteren Ende liegt im Vergleich dazu der Augenoptiker, bei dem das Durchschnittsgehalt nur bei gut 2500 Euro monatlich liegt. Auch der Schreiner ist mit 3000 Euro im Monat nicht der bestbezahlte Beruf. Die größte Spanne zwischen Einstiegsgehalt und oberem Viertel liegt beim Automobilkaufmann. Während man hier zunächst „nur“ mit rund 3900 Euro einsteigt, liegt das Potenzial bei gut 5500 Euro. Nach oben sind in allen Gewerken zumindest laut den Statistiken keine Limits gesetzt. Auch 10.000 im Monat sind demnach in Einzelfällen möglich.

Im Vergleich zwischen Männern und Frauen gibt es laut der Bundesagentur für Arbeit noch eine Diskrepanz. Zumindest beim Durchschnittsgehalt verdienen Frauen rund 200 Euro weniger als die Männer, egal in welchem Handwerk. Das Positive: Beim Einstiegsgehalt für Mitarbeiter unter 25 Jahren gibt es in der Statistik kaum geschlechtliche Unterschiede.
Fehlendes Wachstum
Aufgrund der überschaubaren Anzahl an Azubis sowie den „fehlenden Wachstumsimpulsen“ bleiben die Betriebe in Oberbayern jedoch pessimistisch. „Für das erste Quartal erwarten fünf Prozent eine Besserung“, bestätigt die Handwerkskammer. Ein Drittel rechnet sogar damit, dass es noch schlechter wird.
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